Printengeschichte/n
Die Historie
»Die Printe, ein Aachener Nationalgebäck, ist eine Art Honigkuchen. Der Ursprung ist wahrscheinlich im belgischen Dinant, der ersten Backstätte für das sogenannte Gebildbrot zu suchen.« so steht es schlicht im »Aachen-ABC« der Kur- und Badestadt Aachen.
»Napoleon ist an allem, also auch an der Printe, schuld.«, so sagt man in Aachen und ist froh darum. Rufen wir zum Beweis den großen Korsen in den Zeugenstand der Geschichte. Er, der anno 1806 gegen England die Kontinentalsperre verhängte, bestätigt, dass zwar sein großangelegter Versuch, durch diese Landblockade die Briten entscheidend zu schwächen, mißlang, dafür aber Europas erfinderischer Geist auf dem Nahrungssektor neu belebt wurde. Bestes Beispiel: die Aachener Printenbäcker. Sie mußten auf manches Gewürz und vor allem auf den amerikanischen Wildblüten-Honig und Zucker aus Zuckerrohr verzichten, die vor der Blockade über die Handelsbrücke des Inselreiches herüber kamen. Diese Entbehrungen veranlassten aber die Europäer zur Forschung nach einem Zucker der aus einem heimischen Produkt hergestellt werden konnte. Einige Zeit später stand der Rübenzucker zur Verfügung und die Veränderung der Printe zum Genussprodukt begann..
Die Sage von den Aachener Printen
Printenlied (Hochdeutsch)
(Volkslied von Heinz Görgen
übertragen ins Hochdeutsche von Richard Wollgarten)
Der Kaiser Karl nahm Steine und Eichen
und ließ sie schön behauen.
Als Mörtel nahm er Printenteig,
um Aachen aufzubauen:
Die Pfalz, das Münster, Kaiserbad,
das bekam den letzten Glanz.
So wuchs stolz die Kaiserstadt
mit all ihren Printenmännern.
Bei jedem Kaiser auf dem Thron
durfte die Printe nicht fehlen.
Er bekam zum Zepter und zur Krone
eine Printe von sieben Ellen.
Und fing er an zu regieren,
musste er durch Aachen ziehen.
Man konnte dann an dem Printenmann
mal knabbern und mal lecken.
Stolz klingt das Liedchen von der Printe
bei Harmonika und Zither.
Wir bleiben immerzu Freund
mit unserm Printenritter.
Und alle, die unsere Stadt besuchen,
ob Hero oder Leander,
die sagen: „Was uns nach Aachen zieht,
das sind ihre Printenmänner.“
Printenlied (Öcher Platt)
Volkslied von Heinz Görgen
Meledei: „Wohlauf die Luft geht frisch und rein“
Der Kaiser Karl kreäg Fels än Eäch
än leiß se schönn behoue.
Äls Spiis noehm heä sich Prentendeäg
för Oche opzeboue:
De Plaz, et Mönster, Kaiserbad,
dat kreäg der leiste Klannder.
Su waaßet stolz die Keiserstadt
met all sing Prentemannder.
Bei jedder Keiser op'ne Truen
doe dorft de Prent net feähle.
Heä kreäg bei Zepter än bei Kruen
en Prent van sövve Eäle.
Än fong heä ze rejiere an,
muet heä dörch Oche trecke.
Me kuent dann an deä Prentemann
ens knibb'le än ens lecke.
Stolz klengt dat Leddche van de Prent
bei Moneka än Zither.
Vür blive allzeleäve fröönd
met ose Prenterütter.
Än alles, wat os Stadt besöckt,
ov Hero ov leander,
dat sätt: „Wat os noeh Oche tröckt,
dat sönd sing Prentemannder.“